Abfliegen 2013
Am 26.10.2013 fand der letzte offizielle Flugbetrieb für dieses Jahr statt.
Trotz geringer Beteiligung war bei schönem Herbstwetter für die Teilnehmer Spaß garantiert und fast Jeder konnte noch zwei schöne Flüge absolvieren.
Sieger wurde Robert Arndt, die rote Laterne ging an Konrad Gnauck.
Seit dieser Woche gibt es auch eine Katana in Klix. Sie wurde ausgiebig getestet und wird uns wohl in den nächsten Jahren einige neue Motorflieger bescheren.
Segelfluglehrerlehrgang
Segelfluglehrerlehrgang in Oschatz mit Klixer Beteiligung
In Oschatz fand in den vergangenen 2 Wochen ein Segelfluglehrerlehrgang für 9 Teilnehmer aus Sachsen und Brandenburg statt. Praktische Übungen, viele unterschiedliche Vorträge, Methodik- und Didaktikunterricht und eigener Theorieunterricht füllten die Tage. Alexander H. aus Klix hat dort teilgenommen. Während die praktische Ausbildung von wunderschönem Herbstwetter begleitet wurde, machte es der Wettergott zum Ende hin spannend. Freitag und Samstag war es verregnet. Dennoch fand der Lehrgang am Sonntag einen erfolgreichen Abschluss für alle Teilnehmer. Viel Spaß und Erfolg für alle Teilnehmer in dem nun beginnenden Praktikum.
„Zwei auf einen Streich (ert)“
Lizenzprüfung von Tobias und Tommy
Es ist Samstag, der 28.09. 8.00 Uhr auf dem Flugplatz. Die Sonne strahlt und es ist kaum Wind. Normalerweise beginnt der Flugbetrieb erst 9.00 Uhr doch Tommy und Tobias räumen schon die Halle aus und bereiten die Winde sowie die anderen Fahrzeuge für den Flugbetrieb vor. Dies ist der letzte Tag der beiden als Flugschüler. Am Dienstag zuvor hatten sie ihre Zusage bekommen und sich sofort mit ihrem Prüfer Klaus Streichert in Verbindung gesetzt. Er hatte sich für 9.00 Uhr angekündigt und nach dem Briefing ging die Prüfung sofort los. Die Vorbereitung und das Überprüfen des Flugzeuges mit Checkliste. Danach wurde geflogen. Jeder musste sich im F-Schlepp und an der Winde beweisen. Oben wurden dann die geforderten Figuren geflogen.
Um 14:30 Uhr stand das Resultat endlich für beide fest: „Prüfung bestanden!“ Damit sind Tommy und Tobias als Flugschüler entlassen. Als Abrundung für einen wunderschönen Tag spendierte ihnen Henry einen wunderschönen Flug mit der Wilga über die Olba.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns in unserer Ausbildung unterstützt haben und uns an diesem Tag geholfen haben. Insbesondere auch an Andrea für die schönen F- Schlepps und an Karsten für die Windenschlepps.
28.09.2013, Tobias
Hexensabat
Bericht von Simone
Bereits bei unserem Wettbewerb im Mai warben wir bei den anwesenden Mädels für das geplante Internationale Hexentreffen am Flugplatz Przylep nahe Zielona Gora. Wir wussten selbst noch nicht genau, was da auf uns zukommen würde, waren aber sicher, dass es gut wird.
Vom 05.-08. September fand das Ereignis dann statt. Beruflich bedingt reisten wir Klixer – Monika, Andrea, Simone und Ingo - erst am Freitag Abend pünktlich zur offiziellen Eröffnung des Polnisch-Deutschen Aerosabat 2013 an. Ca. 120 Flieger, Springer und sonstige mit der Luftfahrt in Verbindung stehende Frauen und Männer waren der Einladung gefolgt. Monika traf viele ihrer ehemaligen Konkurrentinnen und bald schon hieß es „… weißt du noch… und wie geht es…“ Es war ein schöner Abend des Kennenlernens und Wiederfindens in angenehmer Atmosphäre im „Hangar No.1“.
Am nächsten Tag ging es zunächst in das umfangreiche Militär- und Luftfahrtmuseum Drzonów und danach nach Zielona Gora. Dort war gerade Weinfest und die ganze Altstadt ein einziger Markt, der mit allerlei Köstlichkeiten lockte. Die vielen Teilnehmer verstreuten sich schnell. Ingo und ich schlossen uns einer Gruppe an, die den innerstädtischen Weinberg bestieg und im Palmenhaus den Blick über die ganze Stadt genoss. Da das Wetter noch sommerlich war, waren die Temperaturen im „Palmiarnia“ nahezu tropisch. Wir kühlten uns in der Cafeteria mit einem Eis ab und knüpften erste Kontakte. Eine Sprachbarriere gab es eigentlich nicht, da immer jemand in der Nähe war, der deutsch oder englisch sprach und wir auch ein wenig polnisch. Dabei wurden wir ausgefragt, ob wir schon einmal bei einem Aerosabat dabei waren. Als wir verneinten, lächelten sie und meinten, wir sollten uns überraschen lassen.
Abends kam dann die Überraschung. Nach und nach kamen dunkle Gestalten über den Flugplatz gelaufen und versammelten sich um ein Feuer. Es wurde fotografiert was das Zeug hielt. Kurz vor Sonnenuntergang starteten zwei Kunstflugmaschinen und zauberten ein Herz an den Himmel. Auch die weitere Vorführung war sehr beeindruckend und jagte so manchen Gänsehautschauer über den Körper.
Danach bildeten die Hexen einen Kreis um das Feuer und es wurde einiges erzählt, was ich jedoch nicht verstand.
Monika kam zu mir und sagte: „Bereite dich vor, du wirst in den Kreis der Hexen aufgenommen.“ Und war wieder weg. Vorbereiten? Wie denn? Ich ging zu Urszula, die Andrea gerade erklärte, wie der weitere Ablauf sein würde. Und dann ging es auch schon los. Unsere Hexenmutter Adela Dankowska nahm uns in Empfang. Zuerst berichteten wir über unseren fliegerischen Werdegang, dann ein wenig über Familiäres und beantworteten Fragen. Feierlich sprach Ada uns den Hexenschwur vor. Wir schafften es, den Schwur auf polnisch zu wiederholen, ohne uns die Zunge zu brechen. Danach durften wir „Junghexen“ auf dem Besen unserer Hexenmutter zwei Runden um das Feuer reiten. Es folgten noch weitere Hexenweihen. Danach wurde das Feuer auseinander gezogen und ein Glutbett von ca. zwei Meter Breite und viel zu viel Länge gebildet. Nun herrschte gespenstische Ruhe. Die betreuende Hexe führte ihre Freiwilligen 3 Runden tänzelnd um die Glut, damit sie sich entspannen und dann – zack zack zack zack – liefen sie mit kurzen Schritten über die Glut. Andrea und ich standen zweifelnd daneben. Bis wir aber Mut gefasst hatten, war es vorbei.
Dann kam eine Party, wie ich sie noch nie erlebt habe. In unmittelbarer Nachbarschaft des Flugplatzes gibt es einen Reiterhof. Dessen Reithalle wurde für uns zum Hexentanzplatz umgestaltet. Es passte alles: die Dekoration, die schaurige Musik, zu der wir den Raum betreten durften, das Hexengelächter bis hin zu den Speisen am Buffet – alles war schaurig-schön hergerichtet. Schon beim ersten Stück der Band war die Tanzfläche voll. Die Musikmischung war perfekt, die Stimmung super und hielt bis weit in den Morgen an.
Am nächsten Morgen fand die Heilige Messe fast unter freiem Himmel statt. Pater Dominik ist 85 Jahre alt, begleitet die Hexen schon seit vielen Jahren und hat es sich auch dieses Mal nicht nehmen lassen, seinen Segen zu erteilen. Es war beeindruckend.
Ich möchte mich für die Einladung zu diesem Treffen auch im Namen meiner „Mithexen“ ganz herzlich bedanken. Die Organisatoren des Aeroklub Ziemi Lubuskiej (kurz: AZL), die Mitarbeiter des Restaurants „Aviator“, die für unser leibliches Wohl gesorgt haben und alle sichtbaren und unsichtbaren Helfer haben die kühnsten Erwartungen übertroffen und uns ein schönes und lange in Erinnerung bleibendes Wochenende bereitet.
Wer hier nicht dabei war, hat was verpasst!
Nach dem Regen ging es zur Lizenzprüfung:
Wir freuen uns über die dritte Lizenzprüfung des Jahres. Max legte diese am Samstag erfolgreich ab. Es musste auf eine regenfreie Wetterlücke gewartet werden, doch dann absolvierte Max erfolgreich die drei Prüfungsstarts mit Prüfer Harald.
Wir wünschen Max in der Zukunft viele schöne Flüge!!!!
Auch auf unserer Versickerungsbaustelle ging es weiter voran. Die Schachtringe sind jetzt vollständig abgeteuft und die Zuleitungen für zwei Schächte fertiggestellt.
Trotz Teichlandschaft auf dem Flugplatz und Schauer - zwei Flugtage am Wochenende 08./09.Juni erkämpft
"Land unter"
Der Wochenendflugbetrieb startete mit der Suche nach einem trockenen Stück Flugplatz. Als der einzig nutzbare schmale Streifen gefunden war, musste noch der Weg dahin abgesteckt werden, um nicht in den zahlreichen neuen Feuchtbiotopen das Flug-und Startgerät zu versenken. Wir haben es schließlich ohne Verluste geschafft und sind an beiden Wochenendtagen erfolgreich geflogen.
Das Wochenende war von labiler Luft mit Schauer- und Gewitterneigung geprägt und so mussten wir Sonnabend und Sonntag die Flucht vor aufziehenden Gewittern ergreifen.
Unser (aero)Team bekam am Wochenende Verstärkung.
Rechtzeitig vor dem Gewitter begann Paul am Sonntag die Segelflugausbildung bei uns. Konrad machte mit ihm die ersten Einweisungsflüge.
Traumsegelflugwetter am Dienstag (23.05.2013)
Hier der Bericht von Jürgen zu dem außergewöhnlichen Tag
Dienstag morgen ein routinemäßiger Blick ins Top-Meteo Wetter. Mittwoch Mist, Donnerstag, 23.05.… oha, alles hellgrün und gelb in Ostdeutschland und Polen. Pc-Met sieht das viel negativer. Also wohl ein Fehler im Rechenmodell von Top-Meteo? In der Mittagsprognose legt das Team um Bernd Goretzki noch einen Zahn zu – es erscheinen kleine orange Flecken. Nach Durchgang der Kaltfront am Nachmittag des Mittwoches soll sich am Donnerstag sehr früh die Thermik einstellen, die Cirrusaufzüge der nachrückenden Front sollen unseren Bereich erst am Abend treffen. Wenn das so zutrifft, werden wir einen sehr langen und guten Flugtag erwarten können! Also schnell die Wetterwarnung an die Vereinskollegen versenden.
Gegen Mittwoch Mittag setzt in Dresden der Regen ein und nimmt beständig an Stärke zu. Top-Meteo bleibt im Wesentlichen bei der Vorhersage. Der Flugbetrieb wird organisiert. Erfreulicherweise melden sich viele Interessenten. Als der Regen Abends immer noch unvermindert anhält, kommen leichte Bedenken. Was wenn ich alle verrückt gemacht habe und morgen ist doch kein Wetter? In Steina hört der Regen gegen 20.00 Uhr auf, alles ist triefend nass, Top-Meteo bleibt bei der Vorhersage …
Der Donnerstag Morgen grüßt mit Sonnenschein und postfrontalen Cirren im Osten. Alles wie in der Vorhersage, also nichts wie raus. Auf der Fahrt zum Platz entstehen die ersten sehr niedrigen CU´s – 07:10! In Klix steht die K8 schon auf der Piste. Die anderen folgen schnell. Die Entwicklung der CU´s geht rasant und der erste Start kurz vor 9 Uhr (!) erfolgt eigentlich schon zu spät.
(Quelle: Internet - OLC Segelflugszene gGmbH)
Ich habe mir für heute vorgenommen, die üblichen Rennspuren zu verlassen und ein Jo-Jo in Nord-Süd-Richtung auszuprobieren. Zuerst geht es nach Norden, an Berlin und dann an Stettin vorbei. Gewendet wird zwischen Anklam und Ückermünde. Wunderbare Sicht auf das Oderhaff, Usedom und die Ostsee ist die größte Belohnung für den Tag. Der 2. Schenkel geht zurück bis ins Bergland mit Wende in Ceska Lipa. Unter 8/8 Cirrus und 6/8 breitgelaufenen CU geht es noch erstaunlich gut. Der folgende Schenkel nach NNO ist eine Rennen mit der hereinziehenden Cirrusabschirmung das ich letztlich verliere. Ach wäre ich doch die ½ Stunde früher in der Luft gewesen… Am Ende ist das Wollen größer als die Möglichkeiten, der letzte Anflug in ca. 350 m NN auf Boxberg erfolgt zu tief und viel zu spät, so dass der Flug südlich des Kraftwerkes auf dem Acker endet. Vielen Dank an dieser Stelle an Lutz und William für die rekordverdächtig schnelle Rückholaktion. Schneller wäre die 17 auch bei einer Landung in Klix nicht wieder im Hänger gewesen! Großen Dank auch an Christian und Siggi fürs Flugleiten und an Admin für die Profischlepps.
Den Vogel abgeschossen hat an diesem Tag aber Ingo mit seiner K8. Herzlichen Glückwunsch zu diesem verdienten Erfolg!
Jürgen
(Fotos JD: oben - Blick aufs Oderhaff; nachfolgend - Blick auf die Kühltürme, von unten…)
Der 1000km - Flug von Ingo
Hier sein Bericht:
Seit Jahren plane ich schon, die 1000km nach FAI-Regeln von Klix aus zu fliegen. Der erste Versuch fand bereits 2004 statt, wobei es Richtung NW ging und ich die letzte Wende nicht erreichte und (frei) 960km geflogen bin. Seit 2008 ging daher die Planung Richtung NO, die Teilnahme bei den Polnischen Meisterschaften waren hierfür sehr hilfreich.
Wie Jürgen bereits schrieb, war sich Wetter-jetzt sehr sicher, dass es der Tag wird, also um 6:30 Uhr Aufrüsten und Startklar machen.
Die ersten CU´s standen früh, sehr früh am Himmel, also erst mal um 8:20 Uhr den Admin mit der Wilga hoch schicken, zum gucken. 750m Basis und es ruckelt schon, war sein Kommentar.
9:00 Uhr Abflug, die Basis immer noch unter 1000m GND, es ging vorsichtig an Kraftwerk Boxberg vorbei Richtung Pilła, erst um kurz vor 11 Uhr ging es dann höher als Ausklinkhöhe.
Um 12:00 Uhr wurde gewendet, was im Zeitplan wäre aber der Schnitt ist mit 88km/h viel zu langsam, hier muss auf dem zweiten Schenkel was passieren, und es ging mit 106km/h nach Jüterbog. Die Wende wurde mit 9min. hinter dem Zeitplan genommen, der Schnitt noch immer unter 100km/h.
Um 17:00 Uhr sollte die dritte Wende fallen, also mit viel Mut voraus. Bis 20km vor der Wende war auch alles im Lot, aber die Abschirmung war wieder da. Mutig wenden und dann aus 230m GND mit +0,0 wieder heraus aus dem Dreck, es dauerte auch fast 30min. Nun war der Gedanke nur noch soweit wie möglich zurück, oben bleiben und an den Flugplätzen vorbei Richtung WSW. Um 19:00 ist Thermikende- was nun?
Mein Strepla sagt mir, du kommst in Jänschwalde an, über dem Kühlturm, gesagt getan. Es ging noch mal bis 1500m GND hoch, das reicht aber nicht bis Klix und Pumpe und Boxberg sahen nicht aus als ob da was geht, auch hatte unten der Wind auf Süd gedreht und war stärker geworden. Die Entscheidung fiel dann auf Schwarzheide, hier her war der Rückenwindanteil größer und es liegt rückholtechnisch gut.
Um 20:00 Uhr erfolgte die Landung nach 1020 FAI-km in Schwarzheide, wo ich von der Akaflieg Dresden freundlich empfangen wurde, um 21:00 Uhr waren Simone und Admin mit dem Anhänger da und um 23:00 Uhr waren wir zurück in Klix.
(Quelle: Internet OLC - Segelflugszene gGmbH)
Christoph - über sein Versuch das 750 km-Diplom zu knacken
Dass am 23.05. gutes Wetter werden sollte, darauf wurde ich durch Juergens Rundmail am Dienstag Mittag aufmerksam. Ein kurzer Blick in die 850hPa Pot. Äquiv. Temp. Karte auf Wetterzentrale.de, welche sinnigerweise auch in der letzten Ausgabe der Segelfliegen beworben wurde, zeigte, dass die Luft extrem kühl und damit bestens geeignet für einen langen Flug in Kaltluft sein sollte. Aus der Erfahrung eines ähnlichen Tages 2009 entschied ich mich bereits am Vorabend nach Klix zu fahren um in Ruhe das Flugzeug aufzurüsten, einzuräumen und zu betanken. Glücklicherweise waren William und Marcus am Platz und halfen mir dabei im strömenden Regen alle Vorbereitungen zu treffen. Ein leicht ungläubiges Gefühl, ob des vielen Regens und der angekündigten Wetterlage blieb bis kurz vor 5Uhr am naechsten Morgen, als sich zeigte, dass tatsächlich keine Wolke mehr am Himmel zu sehen war. Nach dem Duschen um 6:30Uhr ging bereits der erste Haenger auf. Ingo war inzwischen eingetroffen. Ein kurzer Handgriff und auch sein Flugzeug war aufgerüstet und wir schoben beide Maschinen an Startposition eins und zwei. Dann gab es Frühstück. Dort fragte er, was ich denn heute vorhätte. Ich erzählte ihm von meinem Plan fuer ein 650km FAI Dreieck und er schaute ungläubig. Er fragte: „Willst du dieses Jahr die DMST gewinnen?“, „nicht unbedingt“. Er: „na siehst du, dann schreibst du heute ein 750km FAI JoJo fuer dein Diplom auf“. Ich dachte kurz darüber nach und musste ihm Recht geben. Wann wenn nicht heute? Mit einem Start um 9:30Uhr und Thermik bis 19:00Uhr blieben 9,5h Zeit. Einen 80er Schnitt sollte ich mit Wasser schaffen. Gedanklich war es recht einfach, auch wenn die Zahl zu erst sehr groß erschien. Da ich mich natürlich bis jetzt ganz auf das 650er Dreieck konzentriert hatte, stand ich nun plötzlich ohne Streck da. Zum Glück hatte Ingo eine bewährte Route zur Hand, welche sich innerhalb von 2 Minuten in meinem Logger wiederfand. Gerade wollte ich ihn noch nach den Wendepunkten fragen, da saß er schon in seiner Maschine und die Wilga rollte an. Es war 8:50Uhr und gefühlt waren die Wolken gerademal 500m hoch. Eigentlich zu tief für meinen Geschmack und ein Clubklasseflugzeug. Als Ingo dann allerdings meldete, Basis in 1000m MSL war ich überzeugt. Nun ging alles wieder viel zu schnell für meinen Geschmack, schließlich war ich doch extra am Vorabend angereist um in Ruhe alles vorzubereiten. Wie lang waren eigentlich die Schenkel, wann musste ich wo sein um den Zeitplan im Auge zu behalten. Zu spät. Schon wurde das Seil straff und um 9:10Uhr ging es los. Dass der Logger noch gar nicht lief, fiel mir zum Glück noch im F-Schlepp auf.
Nach dem Auskuppeln in 1000m über dem Platz, ging der erste Gleitflug direkt bis Boxberg, wo es in 500m im Kraftwerksbart mit Steigen bis 5m/s wieder bis an die Basis ging. Von dort war der erste Sprung entlang des EDR-76 bis hinter Weißwasser, wo ich nun erneut in 500m das erste mal mit echter Thermik und 0,7m/s um 9:40Uhr versuchte zu steigen. Inzwischen stand auch in etwa ein grober Zeitplan, der vorsah bis 11:35Uhr an der 1. Wende im Zauberwald zu sein. Leider hob auf den 190km bis dahin die Basis nur sehr langsam an, sodass die für den Vorflug zur Verfügung stehende Höhe sehr begrenzt war. Eine Herausforderung waren dabei insbesondere die ausgedehnten Waldstücke östlich der Grenze, über denen dann bis Platzrundenhöhe hinunter geflogen werden musste. Dieses langsame Fliegen zog sich dann bis zur Querung der Oder. Auch als ich im Zauberwald eintraf waren dort die Bedingungen noch nicht so gut entwickelt wie sonst an dieser Stelle und so erreichte ich den Wendepunkt am nördlichen Rand des Waldes um 12Uhr, 5min hinter dem Zeitplan mit einem 72er Schnitt. Im Osten konnte man von dort bereits eine in diese Richtung abziehende Abschirmung sehen und so war ich froh in die dann besserwerdenden Bedingungen in Richtung 2. Wende (Brandt) steuern zu können. Dieser Schenkel (164km) lief gerade zu Beginn sehr gut. Die Basis lag nun ca. bei 1200m und mit Rückenwind ging es bis in die Gegend des Schwielochsee sehr gut voran. Dort kam dann wieder einmal ein Absitzer, sodass ich in wieder kurz unter 500m Anschluss suchen musste. Zum Glück stand ein guter 2,5m Bart und so konnte ich die Wende um 13:49Uhr 5min vor dem Zeitplan nehmen. Der Schnitt auf dem Schenkel hatte ca. 90km/h betragen, der Gesamtschnitt kletterte auf 81km/h und nun wurden auch die Wetterbedingungen langsam besser. Die Basis war zu meiner Überraschung inzwischen auf 1500m angestiegen und ich beschloss, nun nicht mehr tiefer als 750m hinunter zu fliegen. Der Rückweg über den Fläming, die Querung der Oder zwischen Eisenhüttenstadt und Frankfurt/Oder und der obligatorische Begrüßungsbart auf polnischer Seite verliefen komplett unspektakulär als Abfolge guter, aber leider eben auch nicht sehr guter Bärte. Selten, dass das Vario einmal mehr als 4m/s anzeigte und damit doch wieder eher untypisch für das Potential dieses Waldes. So wurden die anschließenden 191km bis zur 3. Wende bei Wielen unter 3-4/8 zwar erneut mit einem 90er Schnitt (diesmal bei Gegenwind, Gesamtschnitt nun bei 82km/h) bewältigt, aber leider eben auch keine Reserve auf den Zeitplan herausgeflogen. Gewendet wurde um Punkt 16Uhr und nun standen noch 210km bis Klix auf der Uhr. An dieser Stelle war ich froh, den 3. Wendepunkt nicht weiter östlich gelegt zu haben, da dort die Wolken bereits merklich abbauten. Die Abschirmung im Osten war inzwischen wieder in Richtung Westen gewandert und begann dieses Gebiet zu beeinflussen. Gleichzeit wussten wir, dass auch von Westen die Abschirmung heran kommen sollte. Es war also nun auch ein Rennen gegen diese Abschirmung, die bereits bedrohlich hoch am Himmel stand. Leider begann für mich dort das Zeitverlieren. Ich war tief auf der Nordkante des Zauberwaldes, welcher ca. 10km breit ist. Nur mit Mühe konnte ich eine Wolke über dem Wald erreichen, die mir wieder Anschluss an schöne Wolken und gute Bärte ermöglichte. Hier schmiss ich ca. die Hälfte meines Wasserballasts. Noch 190km. Eine Zeitlang ging nun der unbeschwerte Flug weiter. Im Hinterkopf und gut sichtbar immer der die Sonne abschirmende Cirrusschirm im Westen. Eine Frage kommt auf: Sollte man eher im Westen fliegen, versuchen über das Kraftwerk Jaentschwalde in Richtung Süden zu kommen? Ich verwerfe die Idee als zu großer Umweg, zumal die Wälder vor mir gehen sollten. Die Wolken zogen auch noch immer gut. Dann ein größerer Sprung über die Oder in Polen für den ich wieder tiefer hinunterfliegen muss, als mir lieb ist. Noch ca. 110km. Die Abschirmung kommt viel schneller voran und schiebt sich nun unermüdlich zwischen die Sonne. Nun werden auch die Wolken immer spärlicher und ziehen nicht mehr so gut. Ich lasse das verbliebene Wasser in Etappen ab. Auf Höhe Zary stehe ich vor einem Problem: Ich komme ein letztes Mal auf 1200m und habe nun am Himmel keine Entwicklung mehr zwischen mir uns Boxberg. Ich weiß, wenn ich Boxberg erreiche, bin ich zu Hause. Ich schätze den Abstand bis dahin auf ca. 35km. Zwischen mir und dort liegt ein großer geschlossener Wald in dem ich keine Landemoeglichkeit erkennen kann. An ihn schließt sich der Tagebau inkl. EDR-76 nordöstlich von Boxberg an. Auch dort kann man nicht landen. Die Kühltürme sind ca. 200m hoch. Mir wird bewusst, dass dieser Flug wohl nicht in Klix zu Ende gehen wird und so suche ich nun nach Ausweichflugplätzen. Auch für Rothenburg müsste ich über den Wald und so erkenne ich durch Zufall gegen die Sonne die geschlossene Landebahn von Preschen. Eine kurze Umfrage im Funk zu dortigen Landemöglichkeiten ergibt, dass der komplette Flugplatz mit Solaranlagen verbaut ist - eine Landung also unmöglich. Allerdings bedeutet eine Landung westlich der Neiße einen erheblich Vorteil für die Rückholung. Inzwischen trennen mich noch 14km von Neuhausen. Ich bin nur noch 450m hoch und erwische einen letzten 0,2m/s Bart, der mich dank Rückenwind dem Flugplatz näher bringt. Als auch dieser Bart verschwunden ist, richte ich auf und fliege mit bestem Gleiten dem Pfeil meines PDA folgend gegen die tief stehende Sonne in Richtung Flugplatz wo nach 9:35h dieser Flug zu Ende ging. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Stephan Schneider für die nette Rückholtour und allen, die geholfen haben diesen Tag möglich zu machen.
Resümee: Distanz 746km OLC und 732km DMST. Der Gesamtschnitt lag dabei am Ende bei 78km/h.
(Quelle: Internet OLC - Segelflugszene gGmbH)
Die Klixer Flüge vom 23.05.2013 im Überblick |
1037 km |
Ingo |
ASW17 |
958 km |
Jürgen |
ASW17 |
746 km |
Christoph |
DG100 |
695 km |
Monika |
LS4 |
647 km |
Johannes |
Mini Nimbus |
507 km |
Lutz |
Ventus ct |
411 km |
Christian |
ASW20 |
388 km |
Stefan |
DG300 |
Ostern 2013
Das Jahr 2013 beginnt wie das Jahr 2012 geendet hat - mit SCHNEE!
Der geplante erste Flugbetrieb fiel, wie das Abfliegen, ins (gefrorene) Wasser.
Der Tag wurde genutzt, um den Hänger der WB in Schuss zu bringen.
skurrile Eisgebilde am Werkstattdach
Eine Flugbewegung gab es dann doch!
Unsere Wilga musste nach Kamenz "Übersetzen".
Afrika 2013
Hier ein Bericht von Jürgen über das Fliegen in Südafrika, als Einstimmung auf die hoffentlich bald kommende Flugsaison!
Wie jedes Jahr hat die Kalisch-Gang aus Roitzschjora Ende September zwei Container mit Segelflugzeugen nach Südafrika verschifft. Aber im Gegensatz zu den letzten Jahren ging diesmal einer nach Kuruman (Provinz Northern Cape) und der andere, wie bisher auch, nach Gariep Dam.
Aufgrund der deutlich nördlicheren Lage haben wir uns in Kuruman besseres Wetter erhofft.
Das war dann auch so. Zwar hatten wir nicht mehr Flugtage als sonst, aber die Tage, an denen wir geflogen sind, waren deutlich besser. So standen dann am Ende auch vier Tausender und einmal 999 km auf dem Zähler.
Zwar kann man dort, wenn man will, fast jeden Tag fliegen, aber das macht nicht unbedingt Spaß. Denn Tage, an denen man 350 km fliegen kann, sind vergleichbar mit schlechten Tagen bei uns. So hat man dann aber auch Gelegenheit, mal zu relaxen.
Die Gegend rund um Kuruman ist durch den Bergbau geprägt. Aus der Luft sieht man viele Minen. So ist denn auch auf dem Flugplatz reger Betrieb von Geschäftsreiseflugzeugen, von der Kolbeneinmot über Turboprops bis zum Learjet. Einen Flugleiter gibt es nicht und es funktioniert dennoch hervorragend, wenn sich alle an die Spielregeln halten. Ist uns da Afrika vielleicht einen Schritt voraus?
Gewöhnungsbedürftig war, daß es so gut wie keine Außenlandemöglichkeiten gibt. Oft fliegt man hunderte Kilometer, ohne eine Chance, das Flugzeug heil auf den Boden zu bringen. Da kommt der genauen Einschätzung der Wetterentwicklung besondere Bedeutung zu, um sicher wieder den Flugplatz zu erreichen.
Genial war auch, dass wir Teile des Luftraumes von Botswana nutzen konnten. Den Grenzfluß bildet der Molopo. Gibt es in Südafrika nördlich von Kuruman nur noch wenige Straßen und Ortschaften, so gibt es in Botswana gar nichts mehr, keine Straßen, keine Ortschaften, keine Farmen. Nur noch Kalahari. Trotzdem ist das eine faszinierende Landschaft mit tollen Segelflugbedingungen.
Zum Ende unseres diesjährigen Südafrikaaufenthalts sind wir mit dem Auto noch nach Gariep Dam gefahren und haben geholfen, den zweiten Container einzupacken. Am 31. Januar ging es dann nach Johannesburg und abends mit dem A 380 zurück in’s winterliche Deutschland.
Das Aufräumwochenende 2013
Die traditionelle Aufräumaktion soll die Saison vorbereiten und einmal einen Frühjahrsputz in allen Hallen, Werkstätten und dem Vereinsheim ermöglichen. Dieses Jahr haben wir uns über eine rege Beteiligung sehr gefreut. Hier ein paar Impressionen:
Admin sorgt mit dem neuen Spielzeug für Durchblick: "De Dampfmaschin"
Auch Nici nutzt den Dampfbesen!
Und bei den Flugzeugen haben wir die bunten Bezüge auf den Flächen gelassen, damit wir sie auf der "Wiese" wiederfinden
Auch für die Sicherheit wurde etwas getan: Eine Feuerlöschübung!
Der Flugzeug-TÜV bei Schnee und Eis.
Am vergangenen Wochenende wurden unsere Flugzeuge geprüft. Viele Vereinsmitglieder haben sich in der Flugzeughalle eingefunden und den widrigen Wetterbedingungen getrotzt: Die Knie haben geschlottert und die Hände sind eingefroren, aber der Prüfer kannte kein Erbarmen. Er wollte an diesem Wochenende alles sehen: Hier noch aufschrauben, da noch rüsten. Einfach warmarbeiten.
Selten waren die Prüfungen so früh im Jahr, aber die Saison rückt näher: Bei uns kann es fast losgehen. Wenn nur der lästige Schnee nicht wäre.....
Doppelschlepp am Turbo
Vor ca. 100 Jahren überwanden die Segelflugpioniere die Schranken des Berglandes und drangen in das Flachland vor. Eine Schlüsseltechnologie dabei war die Schlepptechnik.
So auch bei Paul und Anton im Doppelschlepp hinter Christian...