Als erster Klixer Pilot absolvierte Christian Geißler am 28. 4. 1963 den ersten Streckenflug von Klix aus. Er flog die Strecke Klix - Schwarzheide - Klix, über 106 km. Damit platzte bei vielen der Knoten und es wurde bei Thermiklagen in der Woche regelmäßig geflogen und alles auf Strecke geschickt. Die aktivsten Streckenflieger waren: Hermann Schellhase, Christian Geißler, Jürgen Thomas (Emmes), Jürgen Jakob, Klaus Köhler und Christian Heinze.
In den Jahren 63 bis 66 begannen in Klix jährlich ca. 40 Flugschüler mit der fliegerischen Ausbildung. Es gab aber nur 4 Fluglehrer: Hannes Buchner, Manfred Beyer und etwas später Christian Heinze und Christian Geißler. Die Schüler brachten es auf eine Startzahl von 3 Stück / Wochenende. Bei einem dreiwöchigen Lehrgang kamen ungefähr 20 zusammen. Die Lehrer allerdings schöpften die maximal zulässigen 40 Starts pro Tag öfter aus.
An einem Flugbetriebstag wurden ungefähr 60 Starts pro Startstelle durchgeführt, gute Mechaniker-Teams schafften sogar 100. Zwei Startstellen wurden betrieben, jede nur mit einem Seil, denn es wurden Seilrückholwinden verwendet. Die Windenmechaniker verständigten sich mit Hilfe von Startwinkern. Diese schwenkten große Kellen. Kelle hoch bedeutete - fertig, Kelle waagerecht - straff, Kelle nach unten - rollt, Schwenken über dem Kopf - anhalten.
Das Rückholwindenseil wurde an einer Ecke eines Stahldreieckes (Kantenlänge 30 cm) befestigt. Die anderen zwei Punkte waren mit der Seilverlängerung und dem Schleppseil belegt. Da das Rückholseil beim Start mit in die Luft ging, mußten der Windenmachaniker und der Rückholwindenmechaniker einwandfrei zusammenarbeiten, was zu Lasten des Rückholseiles oft genug danebenging. Komplizierte Riesen-Fitze und ca. 5 Seilrisse pro Tag waren völlig normal. Sie wurden erst mal provisorisch geknotet, abends dann von mehreren Spleiß-Gruppen in Ordnung gebracht. Spleißen konnte praktisch jeder, der die „A" geflogen hatte.
Besonders beliebt war der letzte Start des Tages. Der wurde nämlich ohne Rückholseil geschleppt und ging deshalb „enorm viel" höher, im Schnitt waren es ca. 50 m mehr.
Seilrückholwinden gab es bis ungefähr 1970, mindestens 4 Stück waren immer im Einsatz. Es existierten zwei Typen, wobei die beliebtere die „Hochbeinige" war. Die hatte nämlich neben einem 350 cm3-Motor, der mit der Hand anzureißen war, auch die Möglichkeit zum Draufsetzen. Rückholwindenmechaniker wurden in der Regel alle B-Piloten.
Als SKP (Startkontrollpunkt) wurde ein Holzwagen benutzt, wo auch alle Flugbücher abgegeben werden mußten. Die Flugzeuge wurden selbstverständlich mit der Hand transportiert. Für das Bewegen der radlosen „Babys", nebenbei aber auch für sehr beliebte Menschenversuche, wurde ein Kuller verwendet. Es bestand aus einer Schiebestange sowie einer Achse mit zwei Rädern und einem Zapfen, der das Flugzeug hinter dem Rad aufnahm. Oft genug passierte es aber auch, daß das Baby danebengesetzt wurde und der Zapfen die Kielleiste eindrückte.
Christian Geißler besorgte für den Flugplatz zwei abgeschriebene Dumper, genannt „Max" und „Moritz". Viele Generationen von Flugschülern lernten auf diesen „Dreikantfeilen" das Fahren, denn die Fahrzeuge blieben bis 1983 im Bestand.
Damals führte von Sdier aus ein Fuß- und Radweg quer über den Flugplatz zum Sportplatz in Särchen. Dieser Weg wurde auch benutzt, was manchmal zu Störungen des Flugbetriebes führte. Immerhin war schon mal ein herrenloses Fahrrad in die Luft geschleppt worden. Einige Flugschüler gruben also Nagelbretter auf dem Weg ein, Fahrradfahrer radelten dort entlang, hatten einen Platten, der ABV (Abschnittsbevollmächtigte) kam, es gab großes Theater und natürlich Flugsperre.